wir sind Dienstleister mit Herz und Verstand.
INTERVIEW
Sie haben eine relativ sichere Anstellung im Öffentlichen Dienst aufgegeben, um allein durchzustarten. Wie kam es zu diesem Entschluss?
David Sommer: Die Position als Leiter des Fahrdienstes beim DRK war nicht meine angestrebte Berufslaufbahn. Eigentlich wollte ich Informatiker werden. Während des Studiums war ich beim Roten Kreuz ehrenamtlich tätig, als mir der Posten angeboten wurde. Die Flexibilität oder Spontanität eines Fahrdienstes – das gefiel mir. Nicht so schön war die Starre des Vereins. So entschied ich mich, selbständig zu werden. Das Risiko war mir bewusst, dennoch wollte ich selbst entscheiden und verantwortlich sein.
Was war dabei bzw. ist die größte Herausforderung?
David Sommer: Die größte Herausforderung anfangs war der fehlende finanzielle Hintergrund. Wir haben mit zwei Fahrzeugen angefangen, da war es wichtig, jeden Auftrag anzunehmen, um die fixen Kosten decken zu können. Wir sind dann auch schnell gewachsen.
Heute ist es die Kurzfristigkeit der Aufträge, die es knifflig für uns werden lässt. Unsere Kunden rufen oft erst am Tag selbst oder am Vortag an, dass sie eine Fahrt benötigen. Diese Spontanität und Flexibilität möchten wir jederzeit gewährleisten. Unsere Kunden müssen an einem bestimmten Tag zu einer bestimmten Zeit am Zielort sein. Da gibt es keine Alternative. Jeden Auftrag, den wir ablehnen müssen, den fährt ein anderer Dienstleister. Es besteht also immer die Gefahr, dass die Kunden dort bleiben. Das ist unser Risiko.
Starre Abläufe sind also nichts für Sie?
David Sommer: Überhaupt nicht. Das ist auch das, was am Schönsten ist. Es gibt oft Tage, an denen unsere Auftragslage so ist, dass wir überhaupt nicht wissen, wie wir das schaffen sollen. Wenn der Tag dann vorbei ist und alle Kunden gut und zufrieden von A nach B gekommen sind, dann ist das sehr, sehr schön.
Das verlangt auch von Ihren Mitarbeitern sehr viel Flexibilität?
David Sommer: Ja, das ist so. Allerdings wird ja das komplette Leben immer hektischer und spontaner. Vieles, das wir vor einigen Jahren früher erledigt hätten, schieben wir bis zum letzten Moment auf. Das merken unsere Mitarbeiter an sich selbst. Neue Kollegen lassen wir anfangs stets die gleichen Touren fahren, das gibt Stabilität. Sobald sie dann länger bei uns sind, ist es den meisten total egal, was und wohin sie fahren.
Fabienne Sommer: Um das Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken und den Rückhalt der Familien zu haben, machen wir regelmäßig Ausflüge mit unseren Kollegen und deren Familien. Das ist wichtig, denn wir müssen auch am Wochenende und an Feiertagen da sein.
Wie werden die Busfahrten angenommen?
David Sommer: Wir fahren sehr viel für den regionalen Markt, z. B. die Behindertenwerkstatt Spremberg. Dann sind wir für Gesellschaften in anderen Bundesländern unterwegs und fahren auch viel für Vereine. Unser Bus mit 70 Sitzplätzen ist für viele interessant, weil dadurch größere Gruppen nur einen Bus benötigen.
Fabienne Sommer: Zukunftsmusik sind Busfahrten, die wir als Veranstalter durchführen. Allerdings keine längeren Reisen, sondern Halbtagestouren. Das, was bisher nicht oder nur selten angeboten wird.
Und die letzte Frage… Was bedeutet Forst für Sie?
David Sommer: Forst ist meine Heimatstadt, ich habe meine Frau hergelockt. Unsere Kinder sind in Forst geboren, gehen hier zur Schule, wir finden unser Forst schön. Wir sind glückliche Forster. Zudem ist Forst auch eine wirtschaftsfreundliche Kommune. Die Stadt kümmert sich gut um die Unternehmer.
Fabienne Sommer: Das kann ich bestätigen. Und als gebürtige Cottbuserin kann ich nur sagen: Ich find‘s schön hier. Es ist eine schöne Stadt, es ist eine ruhige Stadt, es ist eine grüne Stadt.
Anschrift
03149 Forst (Lausitz)
Branche
Taxifahrten
Busfahrten