ganz speziell versorgt.
INTERVIEW
Herr Wunderlich, das Unternehmen hat sich aus dem Pflegedienst heraus entwickelt. Wie kam es dazu?
Unser Pflegezentrum besteht aus mehreren Pflegediensten und Tagespflegen in Forst, Guben und Döbern. Da die Versorgung unserer Klienten mit den benötigten Hilfsmitteln oft mit langwierigem Genehmigungsaufwand verbunden war, sagte ich mir, ich gründe jetzt ein Sanitätshaus. Das war dann gar nicht so einfach, wie ich mir das vorgestellt hatte. Wir mussten einige bürokratische Hürden bewältigen, bevor wir die Zulassung erhielten. Seitdem sind wir viel flexibler, wenn es um die Versorgung unserer Klienten geht. Da gehen wir auch mal in Vorleistung, damit ist den Klienten und vor allem meinen Mitarbeitern im Pflegedienst sehr geholfen.
Herr Mitschke, Sie sind seit 2020 im Sanitätshaus beschäftigt, wie gestaltet sich Ihr Arbeitsalltag?
Der Kunde kommt mit einem vom Arzt ausgestelltem Rezept zu uns. Er erhält dann eine individuelle Beratung und wir prüfen, ob das Hilfsmittel auch den Bedürfnissen entspricht. Zahlreiche Hilfsmittel sind gegenüber der Krankenkasse genehmigungsfrei, diese können gleich mitgenommen werden. Besteht eine Genehmigungspflicht unterbreiten wir einen Hilfsmittelvorschlag, der mit einem Kostenvoranschlag an die Krankenkasse geschickt wird. Nachdem der Kunde die Genehmigung erhalten hat, erstellen wir einen Auslieferungsschein und übergeben den Auftrag an unsere Logistik. Dort wird alles mit den benötigten Dokumentationen zusammengestellt und anschließend an den Kunden geliefert. Die Abgabe erfolgt meist im Wohnumfeld des Kunden, damit das Hilfsmittel genau angepasst werden kann. Auch auf Wohnraumumfeldberatung legen wir sehr großen Wert. Wir möchten die Wohnsituation sicherer und flexibler machen, sodass die Selbständigkeit auch im Alter bewahrt werden kann.
Was gefällt Ihnen am Beruf des Orthopädie- und Rehatechnikers?
Es ist ein sehr anspruchsvoller und abwechslungsreicher Beruf. Medizinisches Hintergrundwissen ist genauso wichtig wie handwerkliches Geschick. Ich baue Orthesen und Prothesen, die müssen genau an den Körper angepasst sein. Im Bereich der Rehatechnik geht es hauptsächlich um Hilfsmittel für die Fortbewegung oder Lagerungshilfen für den pflegerischen Alltag. Zudem bin ich sowohl im Innen- als auch im Außendienst tätig. Diese Abwechslung ist für mich ein Grund, warum ich von dem Beruf nicht mehr weg will.
Frau Waschek, was ist Ihr Spezialgebiet?
Ich bin Medizinprodukteberaterin, das ist sozusagen die gesetzliche Grundlage, um in einem Sanitätshaus arbeiten zu dürfen. In meinem Bereich des Sanitätshauses werden Kleinbandagen, Bestrumpfung bzw. Kompressionsbestrumpfung und kleinere orthopädische Geräte angepasst. Ein weiteres Feld ist die Versorgung mit Epithesen und die BH-Versorgung für Frauen oder die Mutter-Kind-Beratung.
Könnte man die Sachen auch ohne Rezept mieten?
Steffen Mitschke: Wir vermieten eigentlich alles, was die Mobilität betrifft. Falls jemand in den Urlaub möchte, einen Ausflug plant oder einfach nur mal den Rosengarten besuchen möchte und nicht mehr ganz so mobil ist, dann kann er zu uns kommen und sich einen Rollstuhl oder Rollater mieten. Wer keinen Anspruch auf ein Pflegebett hat, es jedoch nutzen möchte, dann ist das ebenfalls möglich.
Was ist das Schöne an Ihrem Beruf?
Romy Waschek: Das Schönste an meinem Beruf ist die Vielfältigkeit der Aufgaben und die Zufriedenheit unserer Kunden, die mit einem Lächeln im Gesicht den Laden verlassen. Ist das der Fall, haben wir unseren Job gut gemacht.
Anschrift
03149 Forst (Lausitz)
Öffnungszeiten
Mittwoch, Donnerstag: 8:00 bis 16:00 Uhr
Freitag: 8:00 bis 13:00 Uhr