Gärtner mit Leib und Seele
INTERVIEW
Als das Unternehmen zu Ihrem wurde, wo waren die Herausforderungen?
In den Jahren vor der Übernahme hatte ich stets gut mit meinem Vater zusammengearbeitet. Dabei wurde vieles bereits von mir erledigt und als sich mein Vater dann aus dem Geschäft zurückzog, war es eher eine Formalie. Ein Unternehmen allein zu führen, ist dennoch nochmal etwas anderes. Da spürt man die Verantwortung für das ganze Unternehmen und vor allem für die Mitarbeiter.
Die größte Herausforderung für alle Einzelhändler und Produzenten ist die Konkurrenz, vor allem zu den überregionalen Händlern und Großunternehmen. Wir versuchen die Kunden mit Tradition und Qualität zu uns zu locken. Das Angebot muss stimmen.
Hat sich das Einkaufsverhalten in der letzten Zeit geändert?
Durch die Entwicklung der letzten Jahre haben wir bemerkt, dass sich einige Menschen mehr auf sich besinnen. Dadurch, dass viele Dinge, an die wir uns gewöhnt hatten wie z. B. Reisen, nicht möglich waren, haben sich mehr Menschen zum Beispiel einen eigenen Garten gepachtet, in dem Gemüse wieder selbst angebaut wird. Natürlich kamen aufgrund der Beschränkungen an der Grenze einige neue Kunden zu uns. So wurde unser Angebot und die, auch im Vergleich mit Polen, günstigen Preise bekannter.
Was zählt neben der Gärtnerei noch zum Angebot?
In der Baumschule steht die Rose traditionell im Vordergrund. Ein weiteres Standbein ist der Landschaftsbau, hier sind wir auch überregional tätig. Nicht zu vergessen das Floristikgeschäft. Wir sind Lieferant von Fleurop, das wird gern genutzt.
Würden Sie sich von der Stadt oder vom Landkreis etwas wünschen?
Für mich und mein Unternehmen setze ich darauf, weiterhin gut mit den Verwaltungen zusammen zu arbeiten. Grundsätzlich wäre eine offensivere Wirtschaftsförderung wünschenswert. Die Unternehmen im Gewerbegebiet sind fast 100 Prozent Forster Unternehmer, die sich erweitert haben. Es ist zu hoffen, dass sich da in den nächsten Jahren, gerade im Hinblick auf den Strukturwandel, einiges tut. Damit es dem Forster Einzelhandel und damit auch uns besser gehen kann, muss die Attraktivität der Stadt steigen. So bleiben junge Familien hoffentlich hier oder siedeln sich bestenfalls sogar neu an.
Welche Rolle spielt der Standort Forst für Sie und für Ihr Unternehmen?
Forst ist meine Heimatstadt. Seit meiner Kindheit bin ich hier verwurzelt und arbeite im Familienbetrieb mit. Dieses Gefühl, trotz schwieriger Zeiten etwas bewirken und für die Stadt gestalten zu können, ist mir als Privatperson und Unternehmer wichtig. Es freut mich, wenn meine Mitarbeiter Familien gründen. Das ist mir sehr wichtig und es zeigt, dass es durchaus einige Gründe gibt, sich in Forst und Umgebung wohl zu fühlen. Mir sind die Probleme absolut bewusst, aber ich sehe eben auch die Chancen. Auch mit einfachen Mitteln ist es möglich, etwas zu bewegen. Das versuche ich zu zeigen und auch wenn einige es so nicht wahrnehmen, denke ich, man kann es hinkriegen. Man muss nur Mut haben und richtig anpacken.
Floristik Fachgeschäft
Anschrift
03149 Forst (Lausitz)
Öffnungszeiten
Montag bis Freitag: 8:00 bis 18:00 Uhr
Samstag: 8:00 bis 12:00 Uhr
Sonntag: 9:00 bis 12:00 Uhr
WINTER (DEZEMBER - FEBRUAR)
Montag bis Freitag: 8:00 bis 17:00 Uhr
Samstag: 9:00 bis 12:00 Uhr
Branche
Baumschule
Landschaft- und Gartenbau