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BÜROFACHHANDEL DIETMAR GÄBLER2021-08-24T15:17:32+02:00

Bürofachhandel & Service aus einer Hand.

INTERVIEW

Wie verlief Ihr Weg in die Selbständigkeit?
Ich habe bei Robotron Dresden den Beruf eines Wartungsmechanikers für Datenverarbeitungs- und Büromaschinen erlernt. Aus dieser Firma ging kurz vor der Wende Bürotechnik Chemnitz hervor. In dieser begann ich 1989/90 mit weiteren Kollegen den Vertrieb für den Bereich Cottbus aufzubauen.
So war ich von da an als Verkäufer auf Provisionsbasis angestellt. Da wir als Mitarbeiter der ehemaligen Firma Robotron viele Firmen im Bereich des ehemaligen Bezirkes Cottbus und weit über diese Grenze hinaus kannten, erzielten wir einen enormen Umsatz Monat für Monat. Alle Verhandlungen mit den Lieferanten führte ich eigenständig, fuhr zu den entsprechenden Messen und kaufte so direkt für Cottbus ein. Die Betriebsleitung wollte verständlicher Weise für den Bereich Thüringen, Sachsen und Brandenburg den Einkauf zentralisieren, um bessere Konditionen bei den Herstellern zu erreichen. Somit musste ich die Waren über die Zentrale in Chemnitz bestellen. Die Lieferzeit von ca. 3-4 Tagen verlängerte sich auf 14- 31 Tage. Das ging gar nicht. Die Umsätze brachen ein und ich bekam nur noch mein Grundgehalt. Bei einer Beschwerde über die langen Lieferzeiten bekam ich die Antwort: „Dann übernimm doch die Firma!“ Ich antwortete: „Sofort, aber mit 5 Personen.“ Ich sollte 28 Mitarbeiter übernehmen. Das wäre das sichere Aus der Selbständigkeit gewesen. Ich kündigte und begann im März 1992 den Sprung in die Selbständigkeit. Ich wohnte zu diesem Zeitpunkt in der Spremberger Str. 157. Der Konsum unter unserer Wohnung hatte geschlossen. So bewarb ich mich um diese Räumlichkeiten bei der Wohnungsbaugesellschaft. Unter der Bedingung Lebensmittel in dieser Region mit zu vertreiben, bekam ich den Mietvertrag. Viel Geld floss in die Umbauarbeiten bis wir dann endlich das Einkaufseck Noßdorf eröffneten. Es hatte zu diesem Zeitpunkt den Charakter eines Tante-Emma-Ladens. Parallel lief der Streckenhandel mit Büromaterial schon von Anfang an. So wurden die Bestellungen der Kunden zum größten Teil direkt vom Hersteller zu diesen geliefert, bzw. die Ware kam zu mir auf den Hof, wurde zusammengestellt und persönlich ausgefahren.

Als Ende der 1990er Jahre das Haus an den Alteigentümer überschrieben wurde, sprang die Miete in die Höhe und Reparaturarbeiten wurden nicht mehr durchgeführt. So schaute ich mich nach neuen Räumlichkeiten um. Fand einen umgebauten Garagenkomplex in der Otto-Nagel-Straße 6 und begann dort einen Lagerverkauf. Nach einigen Jahren brachen die Großabnehmer wie die Deutsche Bahn und die Stadtverwaltung Cottbus weg. Ich brauchte viele neue Kunden. Nach langen und zähen Verhandlungen über den Mietpreis für die Geschäftsräume in der Bahnhofstraße 66, zog ich dort ein.
Ein paar Jahre später kaufte ich die Firma „MB Das Büro“ auf und stellte dessen Techniker mit ein. Einen hervorragenden Mann für den Arbeit und Hobby ein und das Selbe ist. Somit konnte ich den Service erweitern und mehr Stabilität in die Firma einbringen. Der Service ist ein wichtiges Standbein, fast noch wichtiger als der Handel. Service ist auch heutzutage stark gefragt, denn man kann ihn schlecht im Internet kaufen.

Was macht Ihnen besonders zu schaffen?
Dass Büroartikel sowohl beim Discounter als auch im Internet sehr viel günstiger erworben werden können, stimmt nicht immer. Aber der Ruf, dass kleine Geschäfte teuer sind, ist ein Grund, weshalb viele den Besuch eines kleinen Fachgeschäftes gar nicht erst wagen. Natürlich bekommen wir die Artikel nicht zu den gleichen Konditionen wie die Großen, doch wir haben die Chance, mit dem Kunden zu sprechen, ihm eine Ware anzubieten, die genau zu ihm passt. Ein Beispiel: Ein Drucker kostet im Internet vielleicht 10 – 15 € weniger. Viele der Kunden schauen nicht darauf was der Unterhalt kostet. Wir beraten, damit diese Fehlkäufe nicht geschehen. So zahlen sich für jeden Käufer die wenigen Euro, die er bei mir unter Umständen mehr gezahlt hat, oft schon beim ersten Kauf der Verbrauchsmaterialien aus.

Was bedeutet Ihnen Forst?
Forst ist meine Heimatstadt, hier bin ich geboren, hier habe ich eine fantastische Kindheit gehabt, hier lebt ein Großteil meiner Familie. Ich fühle mich auch wohl in der Gemeinschaft der Mitglieder unserer Kirche.

Wie lange wollen Sie Ihr Geschäft noch betreiben?
Es gibt noch kein genaues Datum. Wenn die Gesundheit es erlaubt, wird man mich hier noch lange sehen. Natürlich suche ich aktiv nach einem Nachfolger, denn es wäre schade, wenn ein mir ans Herz gewachsenes Lebenswerk so einfach verschwinden würde. Leider gibt es in meiner Familie niemanden, der dies übernehmen kann.

Wenn Sie sich etwas von der Stadt wünschen könnten, was wäre das?
Ich weiß, dass die Stadt sehr sparsam, mit dem zur Verfügung stehenden Geld umgehen muss. Ich habe mehrmals den Wunsch ausgesprochen, dass auf der Postseite der Berliner Straße Parkmöglichkeiten geschaffen werden müssten, damit dort Gewerbetreibende eine Chance haben mit den Geschäften zu überleben. Leider hat sich dort nichts getan. Anderseits wäre es schön, wenn mehr Verwaltungsmitarbeiter, egal ob Stadt oder Landkreis, vermehrt die Angebote der Forster Gewerbetreibenden nutzen würden. Zur Stadt zähle ich aber auch jeden einzelnen Bürger. Das Miteinander bringt uns vorwärts und schafft Arbeitsplätze, nicht die Pfennigfuchserei und Geiz ist geil.

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Anschrift
Bahnhofstraße 66
03149 Forst (Lausitz)
Kontakt
+49 (0) 3562 2130
Öffnungszeiten
Montag bis Freitag: 9:00 bis 18:00 Uhr
Samstag: 9:00 bis 12:00 Uhr
Branche
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Druckservice
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