Lesen – eine Reise in und durch die Zeit
INTERVIEW
Den Buchladen gab es ja schon vor 1989. Erzählen Sie uns doch ein wenig, wie es zu Ihrem Unternehmen wurde.
Im Volksbuchhandel war ich zu DDR-Zeiten bereits als Buchhandlungsleiterin tätig. Nach der Wende 1989 fiel das Geschäft dann an die Treuhand. Da stellte sich dann die Frage, wie es weitergeht – entweder übernimmt irgendeine große Kette und damit geht dann die Individualität verloren oder wir machen es selbst. So entschieden wir uns dafür.
Wie war das für Sie?
Es war unheimlich viel am Anfang, wir hatten sehr viel zu lernen, es war aufregend, es war neu – und es war schön, wir hatten endlich mal alles, was wir verkaufen wollten. Es gab keine Einschränkungen mehr, keine Limits.
Die Vielfalt ist immer noch da, aber inzwischen ist leider oft die Qualität auf der Strecke geblieben.
Bücher unterliegen in Deutschland der Buchpreisbindung, das heißt, Bücher kosten gleich viel (oder wenig) sowohl online als auch in jedem stationären Buchhandel. Macht sich der steigende Internethandel dennoch bei Ihnen bemerkbar?
Das ist etwas, was den meisten Bürgern überhaupt nicht bekannt ist. Viele glauben, das Buch bei Amazon oder anderen großen Ketten günstiger zu bekommen. Das ist jedoch nicht der Fall und die Lieferung ist meist auch nicht schneller als bei einer Bestellung direkt bei uns.
Als es jedoch vor einigen Jahren mal eine große Debatte über Amazon und Co. gab, dass der Handel in den Städten mit den großen Anbietern nicht mithalten kann, gab es eine Zeitlang ein Umdenken bei den Kunden. Da sind einige Kunden wieder zu uns gekommen und bestellen seitdem bei uns oder in unserem Onlineshop.
Wer sind denn Ihre typischen Kunden – können Sie das eingrenzen?
Wir haben sehr viele treue Stammkunden und Laufkundschaft jeden Alters. Ansonsten quer Beet vom Dreijährigen bis Dreiundneunzigjährigen ist alles dabei.
Stellte sich für Sie mal die Frage nach einem Weggang aus Forst?
Ich bin mit großer Liebe Forster und Brandenburger und hier nicht wegzukriegen, nicht mal im Urlaub.
Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, was würden Sie sich wünschen?
Das wir alle uns wieder mehr Zeit für uns nehmen, das Handy einfach mal beiseitelegen und öfter mal in einem Buch versinken. Die Angst, etwas zu verpassen, ist völlig unbegründet. Wichtig ist, sich freie Zeit zu schaffen. Wir sollten wieder lernen uns zu entspannen.
„Lesen, für uns ist es die schönste Freizeitbeschäftigung der Welt, bei der wir immer wieder Neues lernen und der Fantasie die Türen öffnen.“
Anschrift
03149 Forst (Lausitz)
Öffnungszeiten
Samstag: 9:00 bis 12:00 Uhr
Branche
Geschenkartikel
Zeitungen und Zeitschriften