traditionelles Fleischerei-Handwerk kombiniert mit neuen Ideen
INTERVIEW
Erzählen Sie uns etwas über die Firmengeschichte.
Das erste Mal öffneten wir am 19. November 2005 die Türen. Wir sind mit zwei verschiedenen Geschäftsideen gestartet. Daher auch noch der Name „Taubengut“, weil wir ursprünglich mit der Taubenzucht anfingen. Mein Vater arbeitete bei diversen Forster Fleischern und hat 40 Jahre Berufserfahrung. Mit alter Forster Rezeptur sind wir gestartet. Anfänglich wurden wir belächelt, draußen in der alten Schweinemastanlage eine Fleischerei zu eröffnen. Letzten Endes hat uns der Erfolg bestätigt: Es kommt nicht auf den Standort an, sondern auch auf die Qualität der Produkte.
Bis auf einen kleinen Teil gaben wir 2012/2013 die Taubenzucht auf, weil wir im Laufe der Zeit feststellten, das geht nicht „einfach nur mal so“. Da kann man nicht irgendjemand hinsetzen, der das macht und sagen: „So vermehre die jetzt mal.“ Dafür sind Tauben nicht geeignet. Wir hatten damals keine entsprechenden Fachleute im Unternehmen. Aber eine Zucht funktioniert und rechnet sich nur, wenn Mitarbeiter da sind, die etwas von Masttauben- bzw. Fleischtaubenzucht verstehen und über die passende Qualifikation verfügen. Da die Nachfrage nach frischen Taubenfleisch aber nie abgerissen ist, haben wir seit 2019 wieder einen kleinen Taubenstamm aufgebaut und werden ab März 2022 wieder “Täubchen” im Angebot haben.
Wie kam es zu der Entscheidung für den Standort Cottbuser Straße?
Ausschlaggebend für diese Entscheidung waren die große Nachfrage und der attraktive Standort innerhalb der Fußgängerzone zwischen Kaufland und Markt. Mit der Geschäftseröffnung rechneten wir eigentlich damit, dass der Laden im Domsdorfer Kirchweg vom Umsatz her ein bisschen einbrechen würde, weil dann viele das Geschäft in der Innenstadt nutzen. Das ist aber überhaupt nicht passiert, im Gegenteil. Die Werbung hat den Umsatz sogar gesteigert.
Welche Waren und Dienstleistungen bieten Sie an?
Regionale Erzeugnisse rund um das Thema Fleisch – frisch hergestellt in eigener Produktion. Unser Sortiment beinhaltet alles, was man für ein leckeres Frühstück, einen hausgemachten Mittagstisch oder auch einen ausgiebigen Grillabend mit der Familie benötigt. Außerdem haben wir täglich frische Eier aus artgerechter Freilandhaltung im Angebot.
Um am Markt zu bleiben, reicht es nicht aus, nur auf Althergebrachtes zu setzen. Deshalb bieten wir seit 2020 einen eigenen Partyservice an. Auf unserer Internetseite stellen wir unser gesamtes Produktsortiment vor und Kunden haben die Möglichkeit, ihre Wunschprodukte zu bestellen. Wenn sich Kunden für den Newsletter anmelden, erhalten sie neben aktuellen Neuigkeiten speziell von unserem Team ausgewählte Koch-, Brat- oder Grillideen.
Was ist das Besondere an Ihrem Sortiment?
Wir erhalten die Tradition, produzieren täglich frisch und ohne Konservierungsmittel. Dieser regionale Geschmack ist nicht vergleichbar. Diese alte Forster Rezeptur kennen viele noch. Wir merken das auch im neuen Geschäft, wenn viele Ältere reinkommen und sagen: „Ach das schmeckt ja wie früher.“
Wer sind Ihre Kunden? Gibt es „typische“ Kunden?
Wir haben viel regionale Kundschaft, aber auch den einen oder anderen Kunden, der ursprünglich aus Forst stammt und sich sein Päckchen schicken lässt. Schätzungsweise 70 bis 80 Prozent unserer Kunden sind über 50 Jahre alt. Um noch mehr jüngere potenzielle Kunden anzusprechen, die alles vom Handy oder Rechner aus erledigen, haben wir mit unserem Internetauftritt und dem Newsletter auch nochmal so richtig „Gas gegeben“.
Was ist eine Herausforderung in Ihrer Arbeit?
Den Kundenstamm zu erweitern, zu verändern, das heißt, noch mehr jüngere Leute von unserem Angebot zu begeistern. Außerdem ist unser Ziel, das Abonnement unseres Newsletters zu erhöhen. Wir stagnieren da im Moment. Man merkt auch, dass von denen, die sich registriert haben, Bestellungen kommen. Wie kann man das wieder anschieben? Das ist verdammt schwer.
Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit?
Dass jede Woche ein Erlebnis ist!
Was planen Sie für die Zukunft?
Mit unserem Angebot dauerhaft eine Angebots-Lücke in der Innenstadt zu schließen, da dort aktuell die internationale Küche überwiegt. Angedacht ist auch innerhalb des Stadtgebiets ein Lieferservice, der vor allem berufstätige Kund*innen entlasten könnte.
Bilden Sie aus?
Ausbildung wird höchstwahrscheinlich auch ein Thema werden – Fleischer auf alle Fälle. Das ist auch der Grund, weshalb wir einen Mitarbeiter auf die Meisterschule geschickt haben, wenn er den Meister hat, haben wir die Möglichkeit, auszubilden.
Hauptgeschäft
Anschrift
03149 Forst (Lausitz)
Öffnungszeiten
Dienstag bis Freitag: 08:00 bis 17:00 Uhr
Branche
Partyservice
Filiale Cottbuser Straße
Anschrift
03149 Forst (Lausitz)
Öffnungszeiten
Samstag: 08:00 bis 11:00 Uhr
Branche
Partyservice